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Riven Nähte und Narben
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Ionia Tip

Kurzgeschichte

Nähte und Narben

Von Dana Luery Shaw

„Wie bist du nach Ionia gekommen?“


Lore[]

„Wie bist du nach Ionia Tip Ionia gekommen?“

Muramaat versuchte, freundlich zu klingen. Es war ihr zuvor noch nie unangenehm gewesen, ein Lagerfeuer an der Straße zu den Märkten mit anderen Reisenden zu teilen. Nun saß ihr jedoch zum ersten Mal eine Noxianerin Noxianerin mit einem riesigen Schwert Schwert auf dem Rücken gegenüber.

Wie viele ionische Leben hat diese Klinge bereits gefordert?, fragte sie sich.

Die weißhaarige Frau sah ihren „Vater“ kurz an, schluckte die verschmorten Paprika und den Reis, die sie im Mund hatte, hinunter und senkte den Blick auf ihren Teller. „Ich bin in Noxus Tip Noxus geboren“, antwortete sie. Sie hatte einen deutlichen Akzent, doch ihre Satzmelodie war beinahe makellos. „Seit dem Krieg war ich nicht mehr dort und ich habe auch nicht vor, zurückzukehren.“

Der Vater der Noxianerin, Asa Konte, lächelte und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ihre Heimat ist jetzt hier“, sagte er bestimmt.

Muramaat hatte Asa gefragt, ob er ein Lager mit ihr teilen wollte, bevor sie die schlafende Noxianerin auf seinem Wagen gesehen hatte. Er hatte sie in diesem selben Tonfall als seine Tochter Riven vorgestellt und sein Kinn kampflustig nach vorn gereckt. Muramaat hatte die Worte des seltsamen Mannes in jenem Moment nicht in Frage gestellt, doch das hieß nicht, dass seine „Tochter“ über jeden Zweifel erhaben war.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet“, bohrte Muramaat weiter und die Glöckchen ihrer Heilmacher-Halskette klimperten, als sie sich eine Tasse Tee eingoss. „Was bringt dich an unsere Küsten, Riven?“

Riven hielt ihren Teller fest umklammert und ihre Schultern spannten sich sichtbar an. „Ich habe im Krieg gekämpft.“

Eine einfache Aussage, beladen mit Trauer. Wie merkwürdig, Reue von einer Noxianerin zu hören.

„Warum bist du geblieben?“, fragte Muramaat weiter. „Warum bleibt jemand an einem Ort, an dem er und sein Volk so viel Leid und Zerstörung angerichtet haben?“

Krack.

Rivens Teller zerbrach unter den heraustretenden Knöcheln und die verschmorten Paprika purzelten samt Reis zu Boden. Sie atmete hörbar ein, ließ die Scherben ebenfalls zu Boden fallen und verbeugte sich dann voller Reue. „Ich bitte um Entschuldigung“, murmelte sie und erhob sich. „Ich werde dir diesen Teller bezahlen und dann werden wir dich nicht weiter behelligen. Ich wollte nicht …“

Doch Muramaat hörte nicht zu. Stattdessen wiegte sie den kaputten Teller in ihren Händen und hielt die Scherben an ihr Ohr, während sie sanft summte. Langsam passte sie ihre Stimme an und sprach so zum Geist in der Keramik.

Als sie den richtigen Ton traf, kribbelte es in ihrem Hinterkopf und der Geist stimmte in ihr Summen ein. Muramaat hielt den Ton, hob ihre Halskette an und ging die Glöckchen durch, bis sie das richtige gefunden hatte, das in ihr Lied mit dem Geist einstimmte.

Sie starrte das Glöckchen im Feuerschein an – jedes einzelne war mit einem Symbol versehen, das erklärte, wie man einen Resonanzgeist heilen konnte. Dieses Symbol stand für Rauch, eine einzelne gebogene Linie, die zum Ende hin dicker wurde. Muramaat hielt die Scherben über das Feuer, um sie im Rauch zu baden. Es dauerte nur Augenblicke, bevor sie sich erneut zusammenfügten. Nur ein paar kohlefarbene Nähte und Kanten zeugten noch von den Bruchstellen.

„Ich bin eine Heilmacherin“, sagte sie und streckte den Keramikteller Riven entgegen, die große Augen machte. „Kein Grund, etwas zu ersetzen.“

Riven nahm den Teller und sah ihn sich an. „Wie funktioniert das?“, fragte sie und fuhr mit dem Finger über eine dicke schwarze Naht.

„Allem wohnt ein Geist inne und jeder Geist möchte heil sein. Ich frage sie, wie man sie heilen kann, und dann gebe ich ihnen, was sie brauchen.“

„Es hinterlässt aber Narben“, seufzte Riven.

„Narben sind ein Zeichen für Heilung. Dieser Teller wird von nun an immer eine Naht haben, aber er ist heil. Und stark. Ich würde sagen, dass er so noch schöner ist.“

Riven betrachtete den Teller, ohne etwas zu sagen.

„Ich bin immer noch hier“, sagte sie nach einer Weile, „weil ich so viel Leid und Zerstörung verursacht habe. Ich bin geblieben, um Abbitte zu leisten.“

Muramaat nickte traurig. Rivens Narben waren unsichtbar, reichten jedoch tief. Vielleicht unterschied sich diese Noxianerin von den anderen.

Doch dann fiel Muramaats Blick auf den Griff von Rivens massiver Waffe. Ein Werkzeug, das zerstörte und nicht heilte.

So anders konnte sie nicht sein.

Ein dumpfer Schlag gegen die Seite ihres Wohnwagens riss die übernächtigte Muramaat aus dem Schlaf. Banditen. Während Muramaat nach ihrem schwersten Kessel griff, erinnerte sie sich, dass Riven darauf bestanden hatte, die Nacht über Wache zu halten. Doch die Heilmacherin hatte Erfahrung mit Räubern und kam auch selbst im Kampf zurecht.

Als sie die Tür öffnete, sah sie jedoch, dass Riven ihre Hilfe nicht benötigte.

Einer der Angreifer lag zusammengesackt vor dem Wagen. Riven stand umzingelt von drei gedrungenen Banditen neben dem Feuer. Sie hielt den riesigen Schwertgriff in der Hand und zu Muramaats Überraschung war daran nur eine zerbrochene Klinge befestigt. Und doch war die Waffe noch gefährlich. Sie schien in Rivens Händen zu pulsieren, während sie auf den Angriff der anderen wartete.

Muramaat drehte sich beim Anblick dieser Klinge der Magen um. Es freute sie nicht, dass eine Noxianerin noch mehr ionisches Blut vergießen würde … und doch wandte sie ihre Augen nicht ab.

Die Banditen stürzten sich auf Riven und schrien unzusammenhängend, doch sie trat einen Schritt nach vorne und warf sie mit einem Energiestoß ihrer Klinge zurück. Sie ließen ihre Waffen fallen und robbten dann über den Boden, um sie im Dunkeln wiederzufinden. Riven hätte sie alle niederstrecken können, wie Muramaat klar wurde, doch sie tat es nicht. Stattdessen hob sie ihr Schwert, das unheimlich grün glühte. Die Magie schoss aus der Waffe heraus und warf einen Banditen zurück, sobald sie ihn berührte. Er ging in einer katatonischen Betäubung zu Boden.

Die anderen waren mittlerweile wieder auf den Beinen und hielten ihre Waffen in der Hand. Riven streckte den Arm aus und glühende Metallteile rasten aus dem Wohnwagen auf die Noxianerin zu. Die Splitter ordneten sich um die Klinge herum an, sodass sie beinahe heil wirkte, obwohl zwischen den Einzelteilen weiterhin Lücken bestanden. Die Banditen stürzten sich auf sie.

Oder sie versuchten es zumindest. Riven ließ die Waffe vor ihr niederfahren und ein plötzlicher Windstoß, der die Banditen gegen den Wagen blies, ließ sie alle bewusstlos werden.

Ein Sieg ohne Blutvergießen.

Muramaat stieg vorsichtig über die überwältigten Banditen. „Was hast du mit ihnen vor?“, fragte sie Riven, der kaum der Schweiß auf der Stirn stand.

Riven zuckte mit den Achseln und ließ die Splitter ihres Schwertes auf den Boden sinken. „Ich fessle sie bis zum Morgen an einen Baum.“

Muramaat starrte die Überreste der Klinge an. Sie wirkte nicht mehr so bedrohlich, jetzt, da sie gesehen hatte, wie Riven sie führte. „Darf ich deine Waffe sehen?“

Riven runzelte die Stirn und trat einen Schritt zurück. „Warum?“

„Du musst sie mir nicht geben. Halte sie einfach hoch.“

Zögerlich hob Riven die Klinge an. Muramaat schloss ihre Augen und summte.

„Was tust du da?“, fragte Riven alarmiert, als Muramaat den richtigen Ton gefunden hatte …

… ein Paar suchende Augen …

… drei Jägerinnen, die Herzen voller Hass, Rachegedanken …

… Feuer …

… alles brennt …

Muramaat begriff erst, dass sie zu Boden gesunken war, als Riven sie schüttelte. „Geht es dir gut?“

Jemand“, flüsterte Muramaat mit trockener Kehle, „sucht nach dieser Klinge. Nach dir.“

Riven wurde weiß im Gesicht, doch ihre Augen gaben ihre Gedanken nicht preis. „Was hast du getan, Muramaat?“, flüsterte sie leise.

„Mein Misstrauen war falsch. Ich wollte als Entschuldigung dein Schwert heilen.“

Nein.“ Die Intensität des Wortes überraschte Muramaat. „Wenn du mir wirklich danken möchtest, wirst du diese Klinge niemals heilen.“ Riven lachte bitter. „Die eine Sache, die ich gerne heilen würde, kann nicht geheilt werden. Aber … danke. Für das Angebot.“

Sie seufzte erschöpft und sammelte die Splitter ihres Schwertes ein.

„Du solltest dich wieder schlafen legen, wenn du morgen früh zum Marktplatz möchtest.“

Muramaat nickte und ging langsam zu ihrem Wagen zurück. Als sie sich umschaute, saß Riven am Feuer und starrte in die Nacht.

Nicht zum ersten Mal wünschte sich Muramaat, sie wüsste, wie man Menschen heilt.

Trivia[]

Referenzen[]

Geschichte und Ereignisse
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